Die analoge Anwendung von § 305c Abs. 2 BGB auf die Auslegung von automatisierten Willenserklärungen

Der Grundsatz, dass Unklarheiten im Zweifel zu Lasten des Verwenders der formularm&auml,&szlig,igen Erkl&auml,rung gehen, gilt f&uuml,r AGB (&sect, 305c Abs. 2 BGB). Verschiedene renommierte Kommentare zum B&uuml,rgerlichen Gesetzbuch legen nahe, dass dieser Grundsatz auch dann entsprechend gilt, wenn eine Willenserkl&auml,rung mithilfe moderner Kommunikationstechnik abgegeben wird. Diese Ansicht wird mitunter auch als &raquo,die herrschende Meinung&laquo, bezeichnet. Eine Begr&uuml,ndung, warum diese vielfach vertretene Ansicht zutreffen soll, findet sich selten. Vielmehr wird sich haupts&auml,chlich auf Autorit&auml,ten aus der Sekund&auml,rliteratur berufen, h&auml,ufig zirkul&auml,r.

Die Arbeit widmet sich daher diesem Themenkomplex und unterzieht die genannte &raquo,herrschende Meinung&laquo, einer kritischen Pr&uuml,fung. Denn im Bereich des Rechtswesens kann keine Ansicht ohne eine solide Begr&uuml,ndung Bestand haben. Unter Ber&uuml,cksichtigung von Erkenntnissen aus der Rechtsgeschichte der Unklarheitenregel, aber auch unter R&uuml,ckgriff auf Rechts&ouml,konomie und Rechtsvergleichung, zielt die Arbeit darauf ab, die rechtliche Stichhaltigkeit der &raquo,herrschenden Meinung&laquo, zu hinterfragen und zu ergr&uuml,nden, ob sie tats&auml,chlich die juristische Zustimmung verdient.