Das Phänomen der Organisierten Kriminalität in Deutschland

Diese Arbeit hat sich zum Ziel gesetzt, die Definitionsmacht der Polizei für das Organisierte Kriminalitätsphänomen wissenschaftlich zu untersuchen. Dabei überprüft sie die Untersuchungsannahme, dass die polizeiliche Bekämpfung der Organisierten Kriminalität in Deutschland derzeit strukturell viel zu selbstreferenziell ausgerichtet ist, was die Aussagekraft kriminalstatistischer phänomenologischer Lagebilder und damit die notwendige Problembeschreibung zur Fortentwicklung sicherheitsbehördlicher Strategien und kriminalstrategisch sachgerechter Politikberatung bottom-up einschränkt, mittels einer Literaturrecherche. Hierzu wird die historische Entwicklung der Organisierten Kriminalität sowie die definitorische Eingrenzung nachgezeichnet. Ergänzend werden Charakteristika von Verfahren der Organisierten Kriminalität im Hellfeld und bisherige empirische Forschung analytisch betrachtet, um die Untersuchungsannahme zu validieren. Darauf aufbauend werden Möglichkeiten zur objektiveren Generierung und Bewertung von Ermittlungen zur Organisierten Kriminalität aufgezeigt. Besondere Betrachtungsfelder, die sich aus der Untersuchung ergeben, sind die Möglichkeiten einer Modifizierung der Kriminalstatistik zu einer internationalen Bedrohungsanalyse und eine damit verbundene Optimierung der kriminalstrategischen Schwerpunktsetzung.