Climate of History in a Planetary Age

In den letzten zehn Jahren hatte kein Denker einen grösseren Einfluss auf die Debatten über die Bedeutung des Klimawandels in den Geisteswissenschaften als der Historiker Dipesh Chakrabarty. Der Klimawandel, so argumentiert er, stellt unsere Vorstellungen von Geschichte, Modernität und Globalisierung auf den Kopf und konfrontiert Humanisten mit den Arten von Universalien, die sie lange Zeit ungern in Betracht gezogen haben. Hier erläutert Chakrabarty diese These erstmals in Buchform und erweitert sie auf wichtige Weise. Der menschliche Zustand, schreibt Chakrabarty, hat sich verändert. Die Herausforderung von "The Climate of History in a Planetary Age" besteht darin, sich mit den Auswirkungen dieser Veränderung auf das historische und politische Denken auseinanderzusetzen. Chakrabarty argumentiert, dass unsere Zeit es erfordert, uns gleichzeitig aus zwei Perspektiven zu betrachten: der planetarischen und der globalen. Die globale (und damit die Globalisierung) sind menschliche Konstrukte, aber das planetarische Erdsystem dezentriert den Menschen. Chakrabarty untersucht die Frage nach modernen Freiheiten im Licht dieser Unterscheidung zwischen Globus und Planet. Er betrachtet auch, warum marxistische, postkoloniale und andere progressive Wissenschaften versagt haben, die Probleme der Menschheitsgeschichte, die der anthropogene Klimawandel aufwirft, zu berücksichtigen. Das Buch schliesst mit einem Gespräch zwischen Chakrabarty und dem französischen Anthropologen Bruno Latour. Wenige Werke sind so wahrscheinlich, unser Verständnis des menschlichen Zustands zu prägen, während wir uns den Implikationen des Anthropozäns öffnen.