Berlin on a Dog's Night

Zwischen 1977 und 1990 durchstreifte Gundula Schulze Eldowy mit ihrer Kamera Ostberlin. Ihre kraftvollen, direkten Bilder fangen die lange Nachkriegszeit im sozialistischen Teil der Stadt ein, die tiefen Narben des Infernos, das Deutschland verschlungen hatte, und das alte Berliner Milieu mit seinen einzigartigen Individuen und am Rande lebenden Menschen, die nach dem Fall der Mauer bald aus dem Stadtbild verschwanden. Schulze Eldowy konzentriert sich auf die existenziellen Aspekte des Lebens und betrachtet die Welt mit einer seltenen Kombination aus Sensibilität und Hemmungslosigkeit, die sowohl berührend als auch schmerzhaft ist. Die in Berlin gezeigte Bilderserie „An einem Hundabend“ stellt Schulze Eldowys frühe Arbeiten dar. Dies sind die Bilder, die ihr internationale Anerkennung einbrachten und nun in wichtigen fotografischen Sammlungen vertreten sind. Das Buch, das lange vergriffen war, wird nun in einem neuen Layout mit über dreissig zusätzlichen Fotografien neu aufgelegt. Gundula Schulze Eldowy, geboren 1954 in Erfurt, studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und begann 1984 als freiberufliche Fotografin in Berlin zu arbeiten. Bis 1990 schuf sie die Schwarzweisswerke „Berlin in einer Hundenacht“, „Arbeit“, „Aktporträts“, „Tamerlan“ und die beiden Farbzyklen „Der grosse und der kleine Schritt“ sowie „Den letzten beissen die Hunde“. 1990 begann sie eine Reihe von Reisen, die sie nach Ägypten, Japan und ab 2001 nach Peru, Bolivien und Ecuador führten. Sie lebt in Berlin und Peru.