Archiv der Träume

Das Buch "Archiv der Träume" wird in Verbindung mit der gleichnamigen Ausstellung veröffentlicht, die im Archiv der Avantgarden eröffnet wird. Anlässlich des hundertjährigen Jubiläums des ersten surrealistischen Manifests und der Gründung des Büros für Surrealistische Forschung in Paris im Jahr 1924 widmet sich der Band der surrealistischen Bewegung sowie den Netzwerken, die sie hervorgebracht hat, und den künstlerischen Anregungen, die sie im zwanzigsten Jahrhundert bot. Die Idee des Büros war es, Traumerzählungen in jeglicher Form zu sammeln, nicht nur um sie zu bewahren und zu analysieren, sondern auch um ihnen in künstlerischen Prozessen einen aktiven Ausdruck zu verleihen. Die Veröffentlichung zeigt, wie die Praktiken der Avantgarden die Grenzen zwischen Traum und Realität, zwischen der traditionellen, passiven Auffassung des Archivs und der Idee des aktiven, innovativen künstlerischen Experiments verwischten – und damit letztlich auch zwischen Vergangenheit, Gegenwart und möglichen Zukunftsperspektiven. Werke und Dokumente aus der Zeit vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg beleuchten die Arbeitsweisen internationaler Künstler und das globale Netzwerk, in dem sie tätig waren. Sie werden ergänzt durch vielfältige Reflexionen über globale Protestbewegungen und die Traumata des Krieges, wodurch sie mit den Alltagserfahrungen in einem von Kriegen geplagten Europa verbunden werden.