Anti-Fandom

Ein aufschlussreicher Blick auf das Vergnügen, das wir aus dem Hass auf Figuren wie Politiker, Prominente und TV-Charaktere ziehen, präsentiert in Ansätzen, die Sarkasmus, Hate-Watching und Trolling erkunden. Die Arbeit eines Fans nimmt viele Formen an: einem Lieblingsprominenten auf Instagram folgen, leidenschaftliche Fan-Fiction-Fantasien schreiben, an Meet-and-Greets teilnehmen und Fan-Art als Hommagen an verehrte Charaktere erstellen. Während Fandom, das sich in Gefühlen von Zuneigung und Liebe äussert, allgemein verstanden wird, werden die ebenso intensiven, aber gegensätzlichen Gefühle von Abneigung und Hass seltener untersucht.

Desinteresse. Ekel. Hass. Das ist Anti-Fandom. Es ist sichtbar in vielen der gleichen Räume, in denen man Fandom sieht: in den langen Schlangen auf der ComicCon, in unserer Politik und in zahlreichen Online-Foren wie Twitter, Tumblr, Reddit und dem gefürchteten Kommentarfeld. Hier debattieren und disziplinieren Fans und Fandoms. Hier lieben wir es, zu hassen. Anti-Fandom, eine Sammlung von 15 originellen und innovativen Essays, bietet einen Rahmen für zukünftige Studien durch theoretische und methodologische Beispiele, die Anti-Fandom im zeitgenössischen digitalen Umfeld durch Geschlecht, Generation, Sexualität, Rasse, Geschmack, Authentizität, Nationalität, Prominenz und mehr untersuchen. Von Hate-Watching von Girls und Here Comes Honey Boo Boo bis hin zu Trolling von Prominenten und ihren Charakteren auf Twitter verankern diese Kapitel das aufkommende Gebiet der Anti-Fan-Studien auf einer produktiven Grundlage. Das Buch zeigt die Bedeutung der Konstruktion eines komplexen Wissens über Emotionen und Medien in den Fan-Studien. Der Fokus auf die Vergnügungen, Aufführungen und Praktiken, die Anti-Fandom ausmachen, wird neue Perspektiven für das Verständnis der Auswirkungen von Hass auf unsere Identitäten, Beziehungen und Gemeinschaften generieren.