A Man's Place

Ein Platz für den Mann

Ein bemerkenswertes Buch der New York Times

Der Vater von Annie Ernaux starb genau zwei Monate, nachdem sie ihre praktische Prüfung für das Lehrzertifikat bestanden hatte. Kaum gebildet und seit seiner Kindheit ausschliesslich für seine Arbeit geschätzt, war Ernaux’ Vater zu einem harten, praktischen Mann geworden, der seiner Familie wenig Zuneigung zeigte. In ihrer Erzählung über seinen langsamen Aufstieg zu materiellem Wohlstand offenbart Ernauxs kalte Beobachtung die Scham, die ihren Vater sein Leben lang verfolgt hat. Sie hinterfragt die Bedeutung, die er Manieren und Sprache beimess, die ihm so unnatürlich vorkamen, während er kämpfte, um seine Familie mit einem Lebensmittelgeschäft und einem Café im ländlichen Frankreich zu versorgen. Im Laufe des Buches wächst Ernaux zu der kompromisslosen Beobachterin heran, die der Welt inzwischen vertraut ist, während ihr Vater in das Alter mit einer nüchternen Wertschätzung für das Leben, wie es ist, und für eine Tochter, die er vorsichtig, ja widerwillig bewundert, reift. Ein Platz für den Mann ist das Begleitbuch zu ihrem von der Kritik gefeierten Memoir über ihre Mutter, Eine Geschichte der Frau.

Über die Autorin

Annie Ernaux, 1940 geboren, wuchs in der Normandie auf, studierte an der Universität Rouen und begann, an einer High School zu unterrichten. Von 1977 bis 2000 war sie Professorin am Centre National d’Enseignement par Correspondance. Ihre Bücher, insbesondere Ein Platz für den Mann und Eine Frau….