The Liars' Club

Mein Vater tritt für mich an einem Nachmittag im Lügner-Club in den Fokus. Er sitzt an einem wackeligen Kartentisch, der von einer Flasche beschwert wird. Selbst jetzt erscheint mir die Szene so real, dass ich nicht anders kann, als sie im Präsens zu schreiben. Mary Karr wuchs in einer sumpfigen Raffineriestadt in Osttexas in einer unberechenbaren und trotzig liebevollen Familie auf. In diesem lustigen, verheerenden, eindringlichen Memoir blickt sie mit roher und oft schmerzhafter Ehrlichkeit auf ihr Leben mit einer malenden Mutter zurück, die siebenmal verheiratet war und deren Gesetzlosigkeit in Psychose kippen konnte, sowie einem hart trinkenden, schlagkräftigen Vater, der nichts lieber tat, als mit seinen Kumpels im Lügner-Club Geschichten zu spinnen. Als es 1995 veröffentlicht wurde, hob Der Lügner-Club die Kunst des Memoirs auf ein neues Niveau und brachte eine dramatische Wiederbelebung dieser Form mit sich. Es ist ein Klassiker, der eine harte Welt zeichnet, die durch Karrs Wärme, intelligenten Humor und kunstvoll gewobene Prosa erlöst wird; Der Lügner-Club ist sowohl atemberaubend als auch herzergreifend.