Hintergrund

WTF ist RFID?

Kontaktloses Bezahlen, Personenkontrolle und schlüsselloser Einlass in Geschäftsgebäude sind dank der RFID-Technologie möglich. Die gewonnene Freiheit birgt jedoch auch Risiken. Wie du dich schützt, erfährst du hier.

Ich werde das Gefühl nicht los, dass ich der einzig paranoide Mensch auf Erden bin. Jedes Mal, wenn ich an der Kasse meine Bankkarte zücke, muss ich mich rechtfertigen, warum die Kontaktlos-Bezahlung deaktiviert ist. Nein, lieber Kassier, meine Karte ist nicht kaputt. Ich gehe gerne auf Nummer sicher und nehme es in Kauf, dass meine Transaktionen einige Sekunden länger dauern als bei anderen.

Im Gegensatz zu mir shoppen immer mehr Menschen ohne die Eingabe eines PIN-Codes. Gemäss einer Studie von Comparis ist das bereits jeder zweite Schweizer – Tendenz steigend. Viele bedenken dabei nicht, dass kontaktlos Zahlen zwei Risiken birgt: Bei einem Kartenverlust hat der Dieb entweder die Möglichkeit, mehrere Beträge von unter 40 Franken hintereinander abzuheben, oder er liest deine persönlichen Daten mit einem speziellen Gerät aus, ohne dein Portemonnaie zu entwenden.

Wie funktioniert das Ganze?

Sogenannte RFID-Blocker wehren Radiostrahlen ab. So schützt du deine Bankkarten vor Datenklau.

Alle RFID-Systeme basieren auf einem Lesegerät und einem Transponder. Trandsponder sind elektronische Datenspeicher. Sobald er in die Nähe eines Lesegeräts gelangt, kommt ein gegenseitiger Informationsaustausch zustande. Hierfür sind beide Geräte mit Kopplungselementen in Form von Antennen ausgestattet. Der Datenaustausch findet durch elektromagnetische Wellen statt. Diese Wellen sind das Transportsystem für auszutauschende Informationen. Bei einer Bankkarte zum Beispiel befindet sich diese Technologie in einem Mikrochip und einer Antenne direkt auf der Karte. Beim Zahlen werden alle Transaktionsinfos ohne das Einführen der Karte und die Eingabe eines PIN-Codes – also kontaktlos – an den Leser im Zahlterminal übermittelt.

Risky Business

Kommt dir ein Hacker in einer Menschenmasse zu nahe, kann er die Daten deiner Bankkarten mit einem Auslesegerät stehlen. Wie er dir unbemerkt derart nahekommt? Beispielsweise an einem Konzert, in vollen Bussen, in einem Club oder beim Anstehen an einer Kasse. Die Herausforderung für einen digitalen Taschendieb besteht einzig darin, nah genug an sein Opfer zu gelangen und ein Auslesegerät wie beispielsweise ein Handy, das mit einer speziellen Software ausgerüstet ist, in die Nähe der Brieftasche zu halten. Mit den erbeuteten Daten können Hacker dann online einkaufen – sofern die drei- respektive vierstellige Sicherheitsnummer nicht verlangt wird.

Damit du dich vor einem allfälligen Datenklau schützen kannst, gibt es spezielle Hüllen für deinen Pass und deine Debit- und Kreditkarten. Diese Etuis blockieren Radiostrahlen, weshalb eine Übertragung deiner persönlichen Daten unmöglich ist und du so vor einem Diebstahl geschützt bist. Übrigens: Das volle Rundum-Sorglos-Paket bekommst du mit einem RFID-Portemonnaie.

Hier geht's zu allen RFID-Portemonnaies und zu sämtlichem RFID-Reisezubehör.

20 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar

Wenn ich mal nicht als Open-Water-Diver unter Wasser bin, dann tauche ich in die Welt der Fashion ein. Auf den Strassen von Paris, Mailand und New York halte ich nach den neuesten Trends Ausschau und zeige dir, wie du sie fernab vom Modezirkus alltagstauglich umsetzt. 


Mode
Folge Themen und erhalte Updates zu deinen Interessen

Beauty
Folge Themen und erhalte Updates zu deinen Interessen

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

  • Hintergrund

    Langeweile auf dem Klo? Hier kommen 8 Beschäftigungen für lange Sitzungen

    von Claudio Candinas

  • Hintergrund

    Wer gewinnt den Kampf um unsere Daten?

    von Patrick Bardelli

  • Hintergrund

    SBB ohne SwissID: Das Volks-Login verliert «wichtigen Kunden»

    von Dominik Bärlocher

7 Kommentare

Avatar
later