Firmenneuigkeiten

Warum ich nie mehr einen 1.-April-Scherz mache

Aurel Stevens
13.4.2017

Am vorvergangenen Samstag haben wir als Aprilscherz eine Luftgitarre verkauft. Wir haben die Aktion sehr kurzfristig innerhalb einer Woche durchgezogen. Hier jetzt also die Auflösung des Ganzen.

Der Plan: Wir verkaufen eine Luftgitarre. Und zwar 25 Stück für 14.90 Franken als Tagesangebot. Wenn sie tatsächlich bestellt werden, sollten die Kunden ein extra fettes Paket bekommen! Nach 25 Stück sollte der Preis auf 259.– Franken angehoben werden und niemand mehr bestellen.

Das Produkt musste als Artikel möglichst echt dahergekommen. Unser Produktmanagement hat das Produkt erfasst und betreut. Die Redaktion und das Videoteam haben eine Story inkl. Video produziert. 25 Kartonschachteln wurden aus Wohlen in den Shop Zürich geliefert, weil wir die Päckli selber verschicken wollten.

Die Luftgitarre wurde am Samstag pünktlich ab Mitternacht als Tagesangebot angeboten. Am Samstagmorgen verschickten wir eine Pressemitteilung an unseren Medienverteiler.

Supi! So weit lief alles wie am Schnürchen. Genau bis um 00:13 Uhr.

Um 00:13 Uhr waren die Luftgitarren für 14.90 ausverkauft. Und das Chaos nahm seinen Lauf. Mit schreckensgeweiteten Augen musste ich mitansehen, wie etliche Kunden für 259.– Franken bestellten. Einer gleich vier Stück für über 1000 Franken. Insgesamt haben etwa 50 Kunden – teils mehrfach – Luftgitarren bestellt.

Du weisst, was jetzt kommt:

  • Das bedeutete, dass die bestellten 25 Päckli nicht reichten.
  • Das bedeutete, dass etliche Kunden wirklich 259.- Franken bezahlt haben.
  • Das bedeutete viel… Arbeit.

Mist.

Am Montagmorgen sass ich auf einem Problem. Wir planten das weitere Vorgehen. Klar, wir wollten eine Folgestory bringen. Die Kunden mussten informiert werden. Ich verschaffte mir einen Überblick über das Bestelldurcheinander und die Sache mit der Post musste geklärt werden.

Wie sich herausstellte, war die Idee mit den riesigen Päckli doch nicht so gut gewesen. Die Postfiliale im Bürogebäude hier in Zürich war nämlich keineswegs bereit, 25 riesige Pakete «rasch mitzunehmen». Wir mussten für den Transport der Päckli extra einen Lieferwagen bestellen. Am Freitag – gut sechs Tage nach der Bestellung – traf die Luftgitarre bei den mutigen Bestellern ein.

  • Produkttest

    Neues aus der Redaktion: Die Galaxus-Luftgitarre wird verschickt

    von Dominik Bärlocher

Was war im grossen Päckli drin? Nichts Grosses.

  • Ein Dankesschreiben für das Vertrauen und den Mut zur Bestellung
  • Ein Echtheitszertifikat für die Luftgitarre
  • Ein Gutschein über 25 Franken

Sehenswert sind die Produktbewertungen und Fragen unserer User. Am schönsten fand ich den Pöstler, der auf Facebook mitkommentierte:

Viel wichtiger ist: Wie haben es die betroffenen Kunden aufgenommen? Ich bewundere insbesondere diejenigen Kunden, die am Samstag bestellten hatten und bis zu meinem persönlichen Mail keine kalten Füsse bekommen und storniert hatten.

Ich habe im weiteren Verlauf mit mehreren Kunden direkten Kontakt gehabt. Einer fand, er habe schon viel Spass mit seiner Luftgitarre für 259 Stutz. Wenn noch ein Päckli komme sei das gut, aber sonst auch supi. Ähm, okay! Ich hätte hier übrigens noch ein interessantes Angebot für den unsichtbaren Verstärker!

Auf Kundenseite sind alle (wieder) glücklich. Puh! Zwischendurch hatte ich ein wenig Bammel, dass die Aktion kippt. Jeder der 48 Teilnehmer erhielt Post. Gleichzeitig wurden alle Aufträge storniert, damit bereits erfolgte Überweisungen rückgängig gemacht werden. Jeder Kunde sollte schliesslich mit 25.– für den Mut zur Bestellung belohnt werden.

Was lerne ich aus der Geschichte?

  • Ein Aprilscherz muss gleichentags aufgelöst werden.
  • Eat your own poison. Letzte Woche war recht intensiv wegen dieser Aktion.
  • Kunden haben riesiges Vertrauen in Digitec und Galaxus
  • Unsere Prozesse funktionieren wirklich gut
  • Unsere Mitarbeitenden sind enorm hilfsbereit. Danke Leute!

Hier nochmals die Luftgitarre in ihrer Pracht. Nein, kann nicht mehr bestellt werden. Exklusiv für mutige Kunden.

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Ich bändige das Editorial Team. Hauptberuflicher Schreiberling, nebenberuflicher Papa. Mich interessieren Technik, Computer und HiFi. Ich fahre bei jedem Wetter Velo und bin meistens gut gelaunt.

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