

O Holzbaum, wie grün sind deine Blätter
Dem Holzbaum «Stick & Tree» fehlen die buschige Form und die grüne Farbe einer echten Tanne. Deshalb habe ich getestet, wie er sich mit Deko begrünen lässt.
Die Suche nach einer nachhaltigen Alternative zum sperrigen und traditionellen Tannenbaum hat ein Ende. Ich habe mir das Schweizer Design von Stick & Tree zugelegt. Der wiederverwertbare Dekorationsbaum aus europäischem Buchen-Hartholz lässt sich innerhalb weniger Minuten zusammenstecken. Und doch fehlt ihm am Ende etwas: das Grün.

Aufgestellt und mit Kugeln behangen, sieht der Sticky & Tree zwar nett, aber für meinen Geschmack nicht festlich genug aus. Es gibt schliesslich einen Grund dafür, warum im Lied «O Tannenbaum» die Blätter gehuldigt werden. Nach einigen Versuchen habe ich zwei Wege gefunden, den Holzbaum mit natürlichen Mitteln grüner zu machen.


Du kannst einen Holzbaum auf zwei unterschiedliche Wege begrünen. Die erste Variante eignet sich sogar für einen bereits geschmückten Baum (siehe «Nachher»-Foto). Die zweite Variante ist perfekt, wenn dein Baum noch im Schrank steht. Du kannst auch beide Varianten kombinieren. Egal, für welchen Weg du dich entscheidest – leg dir Eukalyptus zu und beginne innerhalb von einer Woche mit dem DIY-Projekt. Zum Verarbeiten ist es wichtig, dass der Eukalyptus noch frisch ist, da er sonst langsam zerbröselt. Orientiere dich für die Menge an der Grösse deines Holzbaums.
Variante Eins: eine Girlande machen
Aufwand: zwei bis drei Stunden (Baumgrösse: 96 Zentimeter)
Material: Eukalyptusstrauss, Nylonfaden oder Schnur, Allzweckschere
Mit einer Girlande aus Eukalyptusblättern begrünst du deinen Holzbaum ohne Montage. Trenne dafür die Blätter vom Zweig ab und sammle sie in einer Schale. Schneide dann ein circa zwei Meter langes Stück vom Nylonfaden ab und mach an einem Ende einen Knopf. Dann kannst du mit dem Auffädeln der einzelnen Blätter beginnen. Ich habe pro Blatt zwei Stiche gemacht. So als würde ich einen Knopf auffädeln. Das sorgt für mehr Halt und stabilisiert die Girlande.

Zum Schluss drapierst du die Girlanden beliebig um den Baum. Für meinen Baum (96 Zentimeter) habe ich insgesamt fünf Girlanden verwendet. Je grösser die Blätter vom Eukalyptus, desto weniger brauchst du.

Der Clou: Wenn die Festtage vorbei sind, bleibt kaum Abfall übrig. Die getrockneten Girlanden lassen sich zum Beispiel für eine Esstisch-Deko wiederverwerten. Sehen die Blätter zu mitgenommen aus, reisst du sie schlimmstenfalls vom Faden und entsorgst sie im Biomüll. Der Nylonfaden oder die Schnur kannst du fürs nächste Jahr aufbewahren.
Variante Zwei: Zweig für Zweig bestücken
Aufwand: eine Stunde (Baumgrösse: 96 Zentimeter)
Material: Eukalyptusstrauss, grüner Draht und Schneidezange
Diese Technik lässt sich schneller umsetzen, als die erste. Breite einfach alle Eukalyptuszweige auf einem Tisch aus und sortiere sie nach Grösse. Wähle für die grossen Holzteile Zweige mit grossen Blättern aus und schneide sie auf die passende Länge zu.

Mit Draht lassen sich die Zweige um den Ast wickeln. Schneide ihn grosszügig ab und umwickle den Ast mehrmals damit. Arbeite dich schrittweise von unten nach oben vor. Dank des Drahtes kannst du die Äste nachträglich mit weiterem Eukalyptus ergänzen.

Auch bei dieser Technik entsteht nach Weihnachten nur Bioabfall und den Draht kannst du beliebig wiederverwerten. Oder aber du entfernst die getrockneten Zweige vorsichtig und machst daraus einen Trockenstrauss.
Beides kombiniert
Da ich die Girlanden ohnehin bereits angefertigt habe, ergänze ich sie zum Ergebnis der zweiten Variante. Das macht meinen Baum noch grüner und dichter.


Nachdem ich die Lichterkette und den Weihnachtsschmuck angebracht habe, nehme ich bewusst den Duft im Raum wahr. Wie eine echte Tanne versprüht Eukalyptus einen angenehmen Geruch. Das macht das Arrangement für mich zur perfekten Weihnachtsbaum-Alternative und auch ich kann endlich «O Holzbaum, wie grün sind deine Blätter.» singen.
Wie ein Cheerleader befeuere ich gutes Design und bringe dir alles näher, was mit Möbeln und Inneneinrichtung zu tun hat. Regelmässig kuratierte ich einfache und doch raffinierte Interior-Entdeckungen, berichte über Trends und interviewe kreative Köpfe zu ihrer Arbeit.