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«La Famiglia»: Deutsches Mafia-Brettspiel sorgt für Empörung in Italien

Die Kombination von Mafia und Brettspiel steht in der Kritik. Das Spiel «La Famiglia» wird als geschmacklos und unsensibel empfunden. Doch das Entwicklerteam verteidigt es «als kritische Auseinandersetzung».

Das deutsche Brettspiel «La Famiglia», das Konflikte zwischen Mafia-Clans in den 1980er-Jahren thematisiert, sorgt in Italien für Empörung. Die zentrale Frage lautet: Ist es angemessen, ein sensibles Thema wie die Mafia in ein Spiel zu packen?

Kritik der Antimafia-Stiftung

Falcone warnte davor, dass die Verharmlosung der Mafia in einem Brettspiel die Arbeit der italienischen Justiz und Antimafia-Bewegungen untergraben könnte: «Ein Spiel dieser Art gefährdet die Arbeit all jener, die für die Rechtstaatlichkeit und gegen die kriminelle Unterdrückung durch die Mafia kämpfen.»

Stimmen aus der Politik

Die Empörung wird von einer generellen Ablehnung begleitet, die Mafia in einem spielerischen Kontext darzustellen. Gerade in Italien, wo die organisierte Kriminalität noch immer eine reale Bedrohung darstellt, wird eine solche Darstellung als unsensibel wahrgenommen.

Reaktion des Entwicklerteams

Die Spielmechanik setzt auf taktische Entscheidungen, die langfristige Planung erfordern, sowie auf asymmetrische Rollen, wodurch sich jeder Clan unterschiedlich spielt. Die Entwicklerinnen und Entwickler betonen laut dem Bericht vom Spiegel, dass das Spiel die dunkle Seiten der Mafia beleuchtet und sich kritisch mit dem Thema auseinandersetze.

Diskussion um kulturelle Sensibilität

Diese Beispiele zeigen, dass Spiele – ob Brettspiele, Computerspiele oder Handy-Games – oft an die Grenze zwischen künstlerischer Freiheit und Verantwortung stossen. Manche sehen sie als Chance, schwierige Themen aufzuarbeiten, während andere befürchten, dass sie Leid verharmlosen könnten.

Die Grundsatzfrage bleibt: Wie können schwierige historische Themen in Spielen umgesetzt werden, ohne Opfer zu verharmlosen oder die künstlerische Freiheit unnötig einzuschränken? Und warum sorgen manche Medien wie Brettspiele für grössere Empörung als vergleichbare Filme, Serien oder Games? Klar ist, dass solche Debatten notwendig sind – sie könnten helfen, den Umgang mit sensiblen Themen in der Spielewelt bewusster und verantwortungsvoller zu gestalten.

Titelbild: Feuerland

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Bezahlt werde ich dafür, von früh bis spät mit Spielwaren Humbug zu betreiben.


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