Kurzreview: Wer braucht die Bosch Universalbrush?
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Kurzreview: Wer braucht die Bosch Universalbrush?

Eine elektrische Bürste mit verschiedenen Aufsätzen soll das Putzen und Polieren erleichtern. Bosch lockt mit einem Kampfpreis und kassiert bei den Ersatzteilen ab. Das geht günstiger und besser.

Eure Kritik ist an der Universalbrush ist harsch. Als «Elektroschrott» bezeichnet Meteora123 die Bürste in den Kommentaren zu unserer Ankündigung. Das Laden über Micro-USB und ein fest verbauter Akku sind die Kritikpunkte. Berechtigte Kritik, wie ich finde. Die wichtigste Frage ist allerdings noch ungeklärt: Funktioniert die Bürste überhaupt?

Eigentlich bin ich die absolute Zielgruppe für den Bosch Universalbrush. Ich besitze keinen Akkuschrauber und schon gar keine Bohrmaschine und bin ziemlich faul, wenn es ums Putzen geht. Zudem liebe ich Gadgets. Ein Gadget das Schmutz schnell und schmerzlos entfernen? Genau mein Ding. Vor allem für hartnäckigen Schmutz und Eingebranntes soll die Universalbrush geeignet sein. Zum Glück habe ich meine Pfannenböden schon lange nicht mehr noch nie gereinigt.

Die elektrische Bürste ist denkbar einfach aufgebaut. Verschiedene Pads lassen sich mit Klettverschluss an der Halterung festmachen. Die runden Aufsätze ankletten, fertig. Zusätzlich liefert Bosch eine schmale und eine breite Bürste mit Borsten. Die sollen sich für Fugen und fürs Bad eignen. Ich habe sie zum Putzen des Siebträgers meiner Kaffeemaschine benützt. Mit mässigem Erfolg. Mit dem Küchenbürsteli geht das gleich gut, auch wenn sich das nicht dreht. Das ist nämlich der ganze Witz des Geräts. Auf Knopfdruck dreht die Bürste oder das Pad, Stufen gibt es nicht, ebenso wenig lässt sich die Drehrichtung ändern. In diesem Sinne ist die Universalbrush ein Fachidiot. Wie ich noch erfahren werde liegt die Betonung hier auf «Idiot».

Fangen wir ganz vorn an: Neben den beiden Küchenbürsteli und der Powerbrush sind zwei Pads und ein Micro-USB-Kabel (ohne Ladegerät) enthalten. Hier hätten wir die erste Idiotie. Das Gerät gehört in ein Museum, da dieser Ladestandard seit einem halben Jahrzehnt durch USB-C ersetzt wurde. Beim Wikipediaartikel heisst es dazu: «Aktuell (Stand 2020) wird der Micro-USB-Standard noch in veralteten Geräten eingesetzt». Dass du mit dem veralteten Kabel einen fest verbauten Akku lädst, ist die zweite Idiotie. Ist der Akku futsch, ist die Universalbrush Schrott. Bei Dauereinsatz musst du sie zudem immer wieder neu aufladen und kannst keine Ersatzakkus einsetzen. Technisch fällt das Teil durch, aber putzt es wenigstens gut?

Günstiges Gerät, teurer Ersatz

Die mitgelieferten Pads sind einmal für hartnäckigen Schmutz auf groben Oberflächen und für empfindlichere Küchenoberflächen, auf denen es keine Kratzer geben darf, gedacht. Geputzt habe ich daher als Erstes den Boden meiner Bratpfanne. Mit etwas Druck und wenig Küchenputzmittel hat das anständig funktioniert. Das «Heavy Duty»-Pad tut seinen Dienst. Der Boden ist zwar nicht blitzblank, aber immerhin nicht mehr schwarz. Sogar die Gravierung ist wieder zu erkennen. Worin Bosch Erfahrung hat, ist Ergonomie. Die Universalbrush liegt gut in der Hand, keine Frage. Hier gibt es nichts zu meckern.

Danach habe ich die Ofentür gereinigt. Auch die ist ohne grosse Mühe sauber geworden. Das blaue Küchenpad funktioniert. Kratzer gibt es keine. Nervig ist, dass die Aufsätze wegen des Klettverschlusses des Öfteren verrutschen. Eine verschraubte Lösung wäre mir lieber, auch wenn ich dann beim Wechseln etwas langsamer wäre...

Den Putztest hat die Universalbrush damit bestanden. Wunder vollbringt sie zwar nicht, sie putzt aber anständig. Mit Stahlwolle, einem richtigen Putzschwamm, etwas Muskelkraft und Zeit komme ich zum selben Ergebnis. Zwar ohne Gadget, aber um ein Vielfaches günstiger. Der Verschleiss an Putzpads dürfte enorm sein. Nach geschätzt zehn Reinigungen sollten sie ersetzt werden. Das ist die dritte Idiotie. Der Ersatz ist nämlich unverhältnismässig teuer.

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Machen wir die Rechnung: Stand 27.7.21 kosten Ersatzpads (CHF 14 und CHF 12), Padhalter (CHF 14) und Bürste (CHF 14) summiert satte CHF 54.00.

Wer alles Verbrauchsmaterial ersetzen muss, kauft sich lieber gleich eine zweite Universalbrush. Das ist Abzocke. Bosch macht einen auf Druckertoner und Nespresso-Kapsel und verschachert das Gerät für einen Apfel und ein Ei, um sich den Kauf mit Verbrauchsmaterial zu vergolden.

Mein Tipp: Wer schon einen Akkuschrauber hat, der findet im Fachhandel entsprechende Aufsätze. Wir haben die im Moment noch nicht im Angebot, arbeiten aber dran, euch etwas liefern zu können.

Fazit

Ich hätte sie ganz gerne gemocht, die Universalbrush. Die Idee ist nicht so schlecht, tatsächlich putzt das Gerät ziemlich gut und ohne grossen Kraftaufwand. Veraltete Technik, ein fest verbauter Akku und teures Verbrauchsmaterial sind für mich absolute No-Gos. Bosch hätte hier lieber doppelt so viel verlangt, dafür den aktuellen Standard und einen Wechselakku verbaut. Vielleicht wäre ich sogar bereit, etwas mehr für die Verbrauchsmaterialien zu bezahlen. So aber lautet mein Urteil: Finger weg! Bis ich mir den gewünschten Makita Akkubohrer zulege, schrubbe ich weiter mit Muskelkraft.

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Als ich vor über 15 Jahren das Hotel Mama verlassen habe, musste ich plötzlich selber für mich kochen. Aus der Not wurde eine Tugend und seither kann ich nicht mehr leben, ohne den Kochlöffel zu schwingen. Ich bin ein regelrechter Food-Junkie, der von Junk-Food bis Sterneküche alles einsaugt. Wortwörtlich: Ich esse nämlich viel zu schnell. 


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