
Keine halbe Sache: die Daunenweste

Auch wenn ein gestepptes Gilet streng genommen eine Jacke ohne Ärmel ist, musst du damit keinen Kompromiss eingehen. Im Gegenteil: Die gefütterte Kurzjacke ist die ideale Lösung für die Übergangszeit.
Neulich habe ich mir zum ersten Mal seit Langem meine dunkelblaue Daunenweste zurückgewünscht. Das gesteppte Gilet war in der Oberstufe mein ständiger Begleiter und ich fühlte mich damit besonders cool auf dem Pausenplatz – warum auch immer. Zum Glück ändern sich Geschmäcker oder wenden sich zum Besseren: Heute wünsche ich mir das gute Stück nämlich nicht nur in Sachen Lässigkeit wieder zurück, sondern auch, weil ich seine Funktionalität schätze. Die gefütterte Jacke ohne Ärmel ist nicht nur bequem, sondern an Tagen wie diesen, wenn es am Morgen frisch und am Abend warm ist, die ideale Lösung. Die perfekte Mischung aus Anorak und eben Nicht-Anorak.
Dass Daunengilets, die in den vergangenen Jahren als spiessig galten, gerade jetzt ihr Comeback feiern, verwundert mich nicht. Die Corona-Pandemie hat komfortable und funktionale Mode beflügelt. Während Trends früher dazu verdammt waren, alles andere als praktisch zu sein und darum meistens unbequem (und oft kurzlebig) waren – High Heels sind im Alltag passé – haben Modekenner:innen Komfortables wie Jogginghosen und Crocs lieben gelernt. Mit ihren Outfits beweisen sie, dass Outdoor Fashion stylish aussehen kann. So auch die Steppweste.
So geht’s
Daunengilets sind vielseitig einsetzbar. Je nachdem, für welchen Schnitt du dich entscheidest, kreierst du damit ganz unterschiedliche Looks: Während ein voluminöses Modell eher lässig wirkt, ist ein schmales zeitlos-elegant.
Weit:
Fashionistas greifen vorzugsweise zu Oversize-Modellen. Wieso? Bei einem übergrossen Schnitt sehen selbst bünzlige Kleidungsstücke – was eine Weste eigentlich ja ist – modisch aus. Durch diesen Stilbruch sieht ein elegantes Kleid tagsüber nicht overdressed aus. Während die Weste deinen Oberkörper wärmt, rüstest du kurze Kleider mit Overknees für den Herbst auf. Alternativ tun’s auch Strumpfhosen.


Wer hingegen komplett auf weite Teile setzt – will heissen, dass sowohl das Oberteil darunter als auch die Hose übergross sind –, hält sich in Sachen Farbe und Accessoires zurück. Stina Qvarforth aus Stockholm ist sich der Wirkung eines Oversize-Daunengilets bewusst. Damit ihr Outfit nicht zu sportlich daherkommt, greift sie als Stilmittel bewusst zu hellen Naturtönen, die dem Ganzen einen edlen Twist geben.
Schmal:
Auf Street-Style-Bildern aus Modemetropolen wie Mailand oder New York sticht eine Kombination besonders raus: Gilet plus Bluse. Sportlich trifft auf klassisch, wo ich wieder beim Stilbruch bin. Dieser Styling-Hack funktioniert immer. Nicht weniger schön ist die fast monochrome Variante von Natalia Niedźwiecka. Die Bloggerin aus Warschau kombiniert ihre braune Weste von The North Face zu einem monochromen Outfit, das sie mit schwarzen Chucks zusätzlich unterstreicht.


Am liebsten trage ich mein Gilet aber nach wie vor mit einem Kapuzenpullover. Mit diesem Look machst du nichts falsch. Passend dazu empfehle ich dir eine Cap oder eine Mütze und Sneaker. Leider begegne ich auf der Strasse immer wieder der 0815-Kombi, bestehend aus Holzfällerhemd, Slim-Fit-Jeans und hochgeschlossener Weste. Damit der Look nicht an den Heimwerkerkönig erinnert, solltest du die Weste zumindest offen tragen. Oder gar nicht: Dieses Outfit war nicht mal zu meiner Zeit auf dem Pausenplatz cool.
Drei Modelle mit künstlichen Daunen:[[product:16593181,11784854,14738959]]
Hier geht’s zum Gilet-Sortiment.


Wenn ich mal nicht als Open-Water-Diver unter Wasser bin, dann tauche ich in die Welt der Fashion ein. Auf den Strassen von Paris, Mailand und New York halte ich nach den neuesten Trends Ausschau und zeige dir, wie du sie fernab vom Modezirkus alltagstauglich umsetzt.