

High-Tech im Kinderzimmer - die besten Roboter, Puppen und mehr Star Wars

Lego ist zwar cool und in meinen Augen das ultimative Spielzeug für Kinder jeden Geschlechts, aber manchmal mag der Nachwuchs nicht mit den bunten Klötzchen spielen. Manchmal muss etwas mehr High-Tech her. Hier die technologisch fortgeschrittensten Spielzeuge der Weihnachtssaison.
Weihnachten steht vor der Tür und die Frage «Was sollen wir den Kindern schenken?» hallt durch die Elternschlafzimmer der Schweiz und wohl auch der ganzen Welt. Als wir noch klein waren, wollten wir ganz andere Dinge, als es der Nachwuchs von heute will. Wir hatten noch keine Smart Devices und keine Spielekonsolen. Nicht weil unsere Eltern die Dinger doof fanden, sondern schlicht darum, weil es diese Dinger noch nicht gab. Wir konnten uns gar keine PlayStation und kein iPhone wünschen und – seien wir mal ehrlich – zum Teil auch gar nicht vorstellen. Wir wollten ferngesteuerte Autos oder die Lego-Bahn mit Elektromotor. Eine Puppe, die im Internet Informationen abruft und diese via Sprachausgabe vermittelt, überstieg die Vorstellungskraft von damals.
Heute aber haben nicht nur Erwachsene mit ihren Tablets und Smartphones Interesse an High-Tech. Ein Blick in die Spielwarenabteilung zeigt, dass Kinder nicht nur technologieinteressiert sind, sondern Ingenieure und Tüftler auch das Spielzeug stets weiterentwickeln.
Chip, der Roboterhund
«Ich will einen Hund.» Ein Satz mit dem Eltern hoffentlich nie konfrontiert werden. Ich bin erwachsen und ich will einen Hund, doch muss ich mir glücklicherweise nicht erklären, weshalb ich (noch) keinen Hund haben kann. Denn Kinder wollen einen hechelnden, sabbernden und haarigen Hundekollegen. Und ehrlich gesagt machen Hunde das Leben besser.

Doch das Leben mit Hund ist oft schwieriger als gedacht. Der liebenswerte Köter im Haushalt muss ausgeführt werden, braucht Platz und versucht früher oder später mal alles zu fressen, was nicht niet- und nagelfest ist. Kinder sind sich oft nicht bewusst, was ein Hund im Haushalt bedeutet. Wie viel Arbeit und Schweineordnung so ein Hundeli machen kann. Wie wir alle aus «Marley and Me» wissen wir, dass wir dem Hund sowas irgendwie einfach nicht übelnehmen können.
Diese Verantwortung und viel des Hundespasses zu vermitteln versucht Chip. Dies wohl unter anderem auch, weil ein Hund ein furchtbar schlechtes und tierunfreundliches Weihnachtsgeschenk ist. Echt, kauft keinen lebenden Hund. Wirklich nicht.

Chip ist zwar nicht so flauschig wie ein echter Hund, aber kann viel, was ein Hund auch kann. Der Roboterhund aus dem Hause WowWee bellt, mag einige Menschen besser als andere, lernt dazu und wuselt wild im Haushalt herum. Er zeigt aber sicher auf, wie es ist, wenn der Haushalt noch ein Mitglied hat und macht Spass. Auch Erwachsene werden ihre Freude an Chip haben, da er abgesehen von ein wenig Strom im Akku – den er sich selber besorgt – kein Futter braucht.
Und überhaupt, er ist ein technologisches Wunderwerk. Ist doch krass, was schon in Spielzeug verbaut wird, in Anbetracht der Spielsachen unserer Jugend.
Cayla, die verstehende Puppe
Auch Puppen werden smart. Kinder müssen nicht mehr nur ihre Fantasie walten lassen, um ihren Puppen Leben einzuhauchen, sondern die Spielzeuge kommen mit einer vorinstallierten Persönlichkeit. Cayla ist laut Werbung «fast wie eine richtige Freundin» aufgelegt und spricht mit ihren Besitzern.
Damit ist Cayla die logische Konsequenz aus der immer fortschreitenden Entwicklung von Puppen. Schon im Jahre 1936 konnten Puppen weinen, trinken und pieseln. Aber im Jahr darauf konnte Bottle Tot, so der Name der Puppe, bereits die Augen öffnen und schliessen.

Acht Jahrzehnte später kann Cayla all das und noch viel mehr. Sie hört ihren Besitzern zu, antwortet und kann – Apples Siri und Googles Voice Assistant nicht unähnlich – Informationen aus dem Internet suchen und diese dann via Stimmausgabe wiedergeben. Sie rechnet, kennt den Wetterbericht und kann Fakten zur Tierwelt und anderem abrufen.
BB-8, die balancierende Kugel
Jeder, der «Star Wars - The Force Awakens» gesehen hat, mag BB-8. Der kleine Roboter mit der Kugel und eingebauter Schweissfackel, die auch als Daumen nach oben doppelt, ist innerhalb von Minuten zum Liebling von Jedi-Novizen und alteingesessenen Sith-Lords geworden, die schon während dem ersten Teil der Saga um den Krieg der Sterne im Kino gesessen hatten.
Noch besser: BB-8 wurde nicht mit dem Computer generiert. Während den Dreharbeiten haben die Macher des Films sieben Modelle des Droiden gebaut, der allerlei im Film gesehene Funktionen übernimmt. Die Technologie der Filmdroiden ist wohl für das Spielzeug von Sphero adaptiert worden.
Spannend dabei ist, dass das BB-8-Spielzeug aus zwei Teilen besteht. Der Kopf ist nicht am Körper befestigt, was den kleinen Droiden wie im Film herumfahren lässt. Kontrolliert wird BB-8 je nach Modell mit Fernsteuerung, per App für Android oder iOS oder mit einem Armband.
Das grösste Problem mit BB-8? Wenn das ein Spielzeug für Kinder sein soll, dann sollten Eltern lieber zwei davon kaufen, denn ein Test in der Redaktion zeigt, dass BB-8 auch Erwachsenen mindestens genauso viel Freude macht wie Kindern. Da wird aus «Ich teste das mal» gut und gerne ein «Nur noch fünf Minuten».


Journalist. Autor. Hacker. Ich bin Geschichtenerzähler und suche Grenzen, Geheimnisse und Tabus. Ich dokumentiere die Welt, schwarz auf weiss. Nicht, weil ich kann, sondern weil ich nicht anders kann.