

Flatpedalschuh von Giro: Ein Jacket für die Füsse

Es ist nicht Jacke wie Hose, mit welchen Schuhen du auf deinem Bike unterwegs bist. Flat, Klick, Kombi oder Magnet: Unterschiedliche Pedalsysteme verlangen unterschiedliche Schuhe. Ich war kürzlich mit dem Flatpedalschuh Jacket II von Giro auf Tour.
Ein Schuh für den täglichen Einsatz soll der Jacket II von Giro sein: egal, ob Pumptrack, Trail oder Kneipe. Damit ein Schuh so viele unterschiedliche Terrains abdecken kann, braucht er die richtige Balance zwischen Strapazierfähigkeit, Performance und Style. Na dann, ab aufs Bike damit.

Klick oder Klack
Seit rund einem halben Jahr bin ich regelmässig mit meinem Gravelbike unterwegs. Ebenso regelmässig surfte ich während dieser Zeit durchs World Wide Web auf der Suche nach dem passenden Pedalsystem. Nach Flat- und Klickpedalen bin ich schliesslich an einem Magneten hängengeblieben. Aktuell habe ich das Ultra 200N von Magped an meinem Giant montiert. Ich habe den Heiligen Gral in Sachen Pedale gefunden. Und auch den passenden Schuh dazu:

Falls dich die Details dazu interessieren, findest du hier ein wenig Lesestoff zum Thema Pedale und Schuhe.
Jacket II: «Alltagsschuh» von Giro
Während der Sommerferien im Engadin habe ich das E-Biken für mich entdeckt – mehr dazu folgt in Kürze – und zu Hause für eine längere Ausfahrt kurzerhand eines dieser Fully-E-Bikes gemietet. Es gibt da zwei, drei Strecken, die ich schon lange mal machen wollte, die für das Gravelbike aber ungeeignet sind. Das waren übrigens auch meine Giro Rincon für die Flatpedale am Mietvelo. Darum habe ich mir den Jacket II besorgt, den Einsteiger-Alltags-Flatpedalschuh der Kalifornier.
Das Obermaterial des Schuhs besteht aus wasserfesten Mikrofasern. Bei Sonnenschein und 30 Grad im Schatten kommt die Feuchte allerdings von innen, nicht von aussen. Ich kann also nicht beurteilen, wie wasserfest der Jacket II ist. Nach einem langen Tag auf dem Bike sind meine Füsse jedoch immer noch angenehm trocken. Das Fussklima stimmt.
Giro hat die Vibram-Sohle mit EVA ergänzt. Dieser Kunststoff aus einer Kombination von Ethylen und Vinylacetat wird verwendet, um gummiähnliche Fabrikate zu erzeugen, wie zum Beispiel Rückenprotektoren oder eben Schuhsohlen. Dies soll den Komfort erhöhen und die Lebensdauer des Jacket II verlängern.


Mein erster Eindruck
Du kennst die Gümmeler, die mit ihren Rennveloschuhen im Entengang durch die Beiz oder das Zugabteil watscheln? Das passiert mit dem Jacket II definitiv nicht. Die Sohle ist um einiges weicher als zum Beispiel diejenige des Giro Rincon. Steige ich vom Bike, kann ich ganz normal gehen. Das ist angenehm. Allerdings scheint während meiner Tour wie gesagt die Sonne und es ist entsprechend trocken. Das war in den Ferien im Juli im Engadin noch ganz anders. Es war nass, entsprechend schlammig die Trails. Oft musste ich absteigen und das Bike stossen. Und da bin ich dann auch mit meinem Flatpedalschuh ohne Halt durch die Pampa gerutscht.
Und der Style? Ganz ehrlich, ich finde diese Schuhe potthässlich. Sie erinnern mich an meine Schulzeit. Die liegt zwar schon etwas länger zurück, aber ich erinnere mich noch genau: Solche klobigen Treter hatte der Hausmeister unserer Schule Mitte der 1980er an den Füssen. Und wir fanden ihn damals nicht wirklich cool. Darum fällt es mir schwer zu verstehen, wie ein hipper kalifornischer Brand für den Trendsport Mountainbike im 21. Jahrhundert ein solches Grossvaterdesign entworfen hat. Und das in den Farben olivgrün, grau, dunkelblau ... Als mich allerdings meine Teenagertochter mit den Giro Jacket II sieht, meint sie nur: «Wow, Papi. Jetzt trägst du endlich mal coole Schuhe». Es ist ihr Ernst.


Vom Radiojournalisten zum Produkttester und Geschichtenerzähler. Vom Jogger zum Gravelbike-Novizen und Fitness-Enthusiasten mit Lang- und Kurzhantel. Bin gespannt, wohin die Reise noch führt.