

Eine halbe Stunde später brannte das Licht

In meinem Schrebergarten habe ich keinen Strom. Dennoch möchte ich abends nicht im Dunkeln sitzen. Es muss also ein Solarpanel her. Zu diesem Zweck habe ich das Solarhome System von Biolite getestet.
Biolite ist ein amerikanisches Unternehmen mit einer grossen Mission. Sie wollen, dass jeder Mensch Zugang zu Elektrizität hat. Sie betreuen mehrere Projekte in Indien und Afrika, bei denen ihre Produkte zum Einsatz kommen. Mit dem Kauf eines ihrer Produkte werden diese Projekte unterstützt und weitere Projekte finanziert. Grund genug für mich, ihr neues Solarhome System genauer unter die Lupe zu nehmen und zu testen, ob es auch in unseren Breitengraden funktioniert.
Solarhome? Was genau ist das?

Das Solarhome ist ein kompaktes und mobiles Energiepaket. Das 6-Watt-Solarpanel soll zusammen mit dem 20-Wh-Kontrollkasten drei Hängeleuchten und ein Radio betreiben können. Laut Biolite ist dieses System bereits in 5 000 Häusern in Westkenia im Einsatz. Auf dem Papier hört es sich nach der perfekten Lösung für meinen Schrebergarten an. Zeit also, das Ding auszupacken und dann geht's ab in den Garten damit.
Die Positionierung des Solarpanels muss gut überlegt sein
Der erste Schritt meiner Montage ist das Solarpanel. Den Ort dafür solltest du dir gut überlegen. Am besten geeignet ist eine erhöhte Stelle, wie beispielsweise das Dach. Ich habe mir bereits vor der Montage Gedanken über den richtigen Standort gemacht. Die Stelle sollte so viel Sonnenstunden pro Tag wie möglich abkriegen. Die Nähe von Bäumen oder anderen Gebäuden, welche Schatten spenden, solltest du vermeiden. Auch ist es wichtig zu beachten, dass das Solarpanel an einer leichten Schräge montiert wird. Dadurch kann der Regen den darauf gesammelten Blütenstaub problemlos abwaschen. Die Kollektoren können nach dieser kleinen Dusche die Sonnenenergie wieder besser aufnehmen.

Für die Befestigung des Panels benötigst du lediglich einen Hammer. Die restlichen Materialien wie Nagel und Kabelbriden sind bereits im Lieferumfang enthalten. Um das Solarpanel zu befestigen, habe ich zwei Nägel in ein Kantholz geschlagen. Anschliessend habe ich mit zwei dünnen Stahldrähten das Panel an die Nägel gebunden. Simpler geht’s nicht. Du brauchst keine Bohrmaschine, keinen Schraubenzieher und keine weiteren Befestigungen. Obwohl ich anfangs leicht skeptisch gegenüber dieser Montage eingestellt war, hat sie sich bewährt und hält auch stärkeren Böen stand.
Die Installation kriegt jeder hin. Auch ein Bürogummi wie ich.
Um den Kontrollkasten zu befestigen, werden ebenfalls nur zwei Nägel benötigt. Daran kannst du die Einheit aufhängen und bei Bedarf schnell demontieren. Hier solltest du darauf achten, dass der Kontrollkasten vom Regen geschützt ist. Die Steckverbindung zum Solarpanel sieht meiner fachkundigen Meinung nach nicht wirklich wasserfest aus.

Die Verkabelung von der Kontrolleinheit mit dem Solarpanel könnte kaum einfacher konzipiert sein. Das Kabel ist bereits am Solarpanel befestigt und muss lediglich am Kontrollkasten eingesteckt werden. Et voilà! Schon fliesst Strom und die Batterie beginnt sich aufzuladen.
Um die Kabel an der Wand entlangzuführen, sind bereits genügend Kabelbriden im Lieferumfang enthalten. Meine Installation ist zwar noch provisorisch und könnte sicherlich ein wenig schöner gemacht werden, doch sie funktioniert einwandfrei.
Es werde Licht! Und Radio kann es auch noch.
Das Anschliessen der drei Hängeleuchten an den Kontrollkasten funktioniert identisch, wie die Verbindung zum Solarpanel. Auch hier musste ich nur die Kabel verlegen und einstecken. Viel mehr kann ich nicht dazu sagen. Das Prinzip ist wirklich kinderleicht. Ich habe in meinem Schrebergarten zwei Lichter im Freien unter der Pergola aufgehängt. Die dritte LED-Leuchte habe ich in den Materialschuppen verlegt, damit ich auch da genügend Licht zur Verfügung habe. Eines dieser Lichter ist zudem mit einem Bewegungsmelder ausgestattet. Dieser kann jedoch auch ausgeschaltet werden, wodurch du die Leuchte gleich wie die restlichen Zwei verwenden kannst.

Weiter verfügt der Kontrollkasten über zwei USB-Ausgänge. An diesen kannst du dein Smartphone oder Ähnliches aufladen. Laut Hersteller soll eine volle Batterie drei Smartphones zu 100 Prozent laden können. Ein weiteres Feature des Kontrollkastens ist das eingebaute Radio. Klar, du kannst hier nicht die beste Soundqualität aller Zeiten erwarten, dennoch liefert der kleine Lautsprecher genügend Leistung, damit du deinem Lieblingssender lauschen kannst. Wenn du mal keinen Bock auf Radio hast, kannst du auch eine SD-Karte mit MP3-Dateien füllen und über die Kontrolleinheit des Solarhomes abspielen.
Fazit
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich ziemlich begeistert von diesem Produkt bin. Die Installation war kinderleicht und hat mich gerade mal eine halbe Stunde Arbeit gekostet. Ja, hätte ich die Kabel schöner verlegt, hätte es 15 Minuten länger gedauert. Aber auch dann: Schneller geht’s kaum, ein kleines Gartenhaus komplett mit Strom zu versorgen.
Auch die Leistung der Batterie überzeugt mich. Bei klarem Himmel hat die Batterie bei mir zwischen 15 und 20 Prozent in der Stunde geladen. Demnach dauert eine vollständige Ladung bei schönem Wetter etwa fünf Stunden. Laut Hersteller reicht die Batterie, um drei Leuchten gleichzeitig bei der höchsten Helligkeitsstufe für 4.5 Stunden brennen zu lassen. Dies reicht für meine Bedürfnisse mehr als genug.
Bist du auf der Suche nach einem preiswerten Solar-Komplettsystem samt Licht und der Möglichkeit dein Smartphone zu laden, kann ich dir das Solarhome System von Biolite wärmstens empfehlen. Zudem wird ein Teil deines Kaufpreises für einen guten Zweck eingesetzt, denn du förderst dabei die Hilfsprojekte von Biolite in Inden und Afrika.

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