Reporter

Reporter ist einfach wunderbar. Wirklich ein grossartiges Leben, und was aus dem Buch herausstrahlt, ist Hershs Wärme und Menschlichkeit, mitten im niedrigen Scharfsinn und unermüdlichen Einsatz. Unverzichtbare Lektüre für jeden Journalisten und angehenden Journalisten auf der ganzen Welt.

In den frühen 1950er Jahren beendete der Teenager Seymour Hersh die High School und die Universität, während er das kämpfende Reinigungsunternehmen der Familie in einem Ghetto im Süden Chicagos leitete. Heute ist er einer der führenden investigativen Journalisten Amerikas, dessen furchtlose Berichterstattung ihm Ruhm, Titelgeschichten in nahezu jeder Zeitung der Welt, eine beeindruckende Sammlung von Auszeichnungen und nicht unerhebliche Kontroversen eingebracht hat. Reporter erzählt die Geschichte, wie er das geschafft hat. Es ist eine Geschichte von Mühe, Einfallsreichtum und Trotz, die Hersh von seinem ersten Job als Kriminalreporter für das Chicago City News Bureau über seine Pulitzer-Preis-prämierten investigativen Enthüllungen bis zu den Höhen seiner Berichterstattung für die New York Times und den New Yorker verfolgt.

Es ist eine Erzählung von nächtlichen Begegnungen mit grossen Bürgerrechtsführern, unautorisierten Treffen mit Pentagonbeamten, ausgelassenen Abendessen mit kanadischen Soldaten in Hanoi, angespannten Telefonaten mit Aussenministern, die verzweifelt ihr Gesicht wahren wollen; von der Aufdeckung unzähliger militärischer und politischer Vergehen, von My Lai über Watergate bis Abu Ghraib und den zynischen Vertuschungen, die darauf in Washington und New York folgten. Hier sind auch unvergessliche Begegnungen mit einigen der beeindruckendsten Persönlichkeiten der letzten Jahrzehnte, von Saul Bellow über Martin Luther King Jr. bis hin zu Henry Kissinger und Bashar al-Assad.

Letztendlich erzählt Reporter, indem er Seymour Hershs Leben und Karriere entfaltet, die Geschichte Amerikas im zwanzigsten Jahrhundert, in all seiner Aufregung und Dunkelheit.