Faszination Crossfit – der quasi fitteste Typ des Landes erklärt's
Hintergrund

Faszination Crossfit – der quasi fitteste Typ des Landes erklärt's

Jonas Müller wurde von 2015 bis 2017 fittest in Switzerland, nahm viermal an den «Cross-Fit Regionals» und einmal an den «Crossfit Games» teil. Im Interview erklärt uns der quasi fitteste Mann im Land, was an Crossfit so geil ist und warum der Sport auch eine prima Partnerbörse sein kann.

Kannst du ganz kurz für Dummies erklären, was Crossfit ist?

CrossFit ist eine Fitness-Sportart, bei welcher verschiedene Elemente aus dem Ausdauersport (Rennen, Rudern, Schwimmen, Biken), dem olympischen Gewichtheben (Snatch, Clean&Jerk), dem Kraftdreikampf (Kniebeugen, Kreuzheben, Bankdrücken) und dem Geräte-/Kunstturnen (Ringe, Reck, Handstand) miteinander kombiniert werden. Die Übungen werden mehrheitlich funktionell, unter hoher Intensität und in immer wechselndem Ablauf ausgeführt.

Wieso findet Crossfit einen so grossen Anklang? Wie erklärst du dir das?

CrossFit hat im weltweiten Fitness-Boom insofern einen besonderen Stellenwert, weil in den sogenannten «boxes (Gyms) Teilnehmer jeglicher Leistungsniveaus nebeneinander trainieren können. Die Skalierbarkeit der Übungen erlaubt, jedem und jeder so zu trainieren, dass er oder sie den gewünschten Trainingsreiz erhält. Das ist eine unglaubliche Stärke des Trainingsprogramms, denn so wird ein sozialer Mehrwert geschaffen, der sehr spannend ist und heutzutage nicht mehr so leicht zu finden ist.

Daneben gibt es die jährlich stattfindenden CrossFit-Games, welche «the fittest on earth» – Mann, Frau und Team – suchen. Dies ist die absolute Leistungsspitze und all diese Athleten, inklusive mir selber, trainieren dafür auf professionellem Niveau. Diese Athleten versinnbildlichen, dass diese Art von Training so effektiv ist – gewisse Athleten nehmen mittlerweile an einer EM, WM oder den gar olympischen Spielen in gewissen Einzeldisziplinen teil.

Wie motiviert man sich für ein derart hartes Training?

Ganz klar über die Gruppendynamik – die verhilft nicht zu Wunder, aber zu einem wundersamen Leistungszuwachs, von dem die meisten Leute nicht einmal wissen, das sie dazu fähig sind. Wenn man CrossFit aber so wie ich kompetitiv betreibt, dann hilft nicht viel anderes, als den Kopf abzuschalten und die Trainingseinheit qualitativ bestmöglichst zu absolvieren.

Hast du eine Lieblingsübung? Welche?

Ich mag eigentlich alle Übungen, selbst jene, in welchen ich durch meine Grösse bedingt nicht so gut darin bin. Am meisten liebe ich «Burpees» - da braucht es keinerlei Ausrüstung dazu, sondern nur das eigene Körpergewicht. Höchst effektiv!

Kann jeder mit Crossfit anfangen oder ist ein Grundlevel erforderlich?

Jeder und jede kann mit CrossFit anfangen. Die wichtigste Sache ist, dass der zuständige Coach die Skalierbarkeit – versteht und die Trainingsteilnehmer nicht mit zu hoher Intensität oder Volumen überfordert. So lange CrossFit gut angeleitet wird, ist es nicht anspruchsvoller als andere Trainingsformen.

Macht man Crossfit täglich oder sollte man dabei auch Ruhetage einlegen?

Wenn man CrossFit als Ausgleich macht, dann gelten die Regeln wie bei jeder anderen Sportart: Es braucht Erholung, damit der Körper die gesetzten Trainingsreize auch adaptieren kann. Bei uns Spitzenathleten gilt diese Regel noch viel mehr: Hier ist weniger manchmal mehr, denn die Gefahr eines Übertrainings wegen zu hohen Trainingsvolumina ist allgegenwärtig.

Wie stellt man seine Ernährung am besten aufs Crossfit Training ein?

Wenn man intensiv trainiert, dann macht es Sinn, davor nicht allzu fettig zu essen: leicht verträgliche und verdauliche Lebensmittel wie Früchte oder Getreideriegel eignen sich sehr gut. Nach dem Training sicherlich „richtig“ essen, das heisst genügend grosse Protein- und Kohlenhydratmengen wie zum Beispiel Poulet und Reis zu sich nehmen.

Hast du allgemeine Tipps für Anfänger?

Übertreibt es nicht, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Sicherlich nicht zu viel Gewicht nehmen, das wichtigste am Anfang ist die Bewegungsqualität und die saubere Ausführung aller Übungen. Hört auf die Empfehlungen des Coaches und beachtet die Zeichen eures Körpers. Und bleibt beharrlich dran, langfristige Trainingserfolge werden zu 100% kommen, auch wenn dafür Geduld notwendig ist.

Wie sieht es mit der Verletzungsgefahr aus?

Ich mache CrossFit seit sieben Jahren, davor habe ich zehn Jahre lang Fussball beim FC Zürich gespielt – ich war kein einziges Mal verletzt, auch weil ich immer auf meinen Körper gehört habe und mich vor allem entsprechend aufgewärmt und gepflegt habe. Die Verletzungsgefahr ist nicht höher als bei anderen Sportarten.

Was ist das Ziel beim Crossfit? Muskelaufbau oder abnehmen? Oder alles zusammen? Oder ist das individuell?

Das Ziel ist fitter zu werden. Man will sein allgemeines Wohlbefinden steigern, ästhetische Gründe sind da zweit- oder sogar drittrangig. Bei Wettkampfathleten geht es vor allem darum, die Leistung kontinuierlich zu verbessern und sich für internationale Wettkämpfe zu qualifizieren.

Ist Crossfit nicht auch eine riesige Partnerbörse? Ich habe das Gefühl, dass sich da viele Leute kennenlernen und die Motivation vielleicht auch mal vom anderen Geschlecht abhängt.

Es ist wie bei jeder anderen guten Community: Man trifft viele Leute, es entstehen Freundschaften – und zum Teil auch Partnerschaften. Ein wichtiger Teil im CrossFit ist das gegenseitige Motivieren, das hängt aber nicht vom anderen Geschlecht ab.

Jonas Müller ist Crossfitathlet und hat damit bereits zahlreiche Preise abgeräumt. Unter anderem den diesjährigen Switzerlands Fittest Contest. Wenn du auch so fit wie Jonas (oder zumindest annähernd) werden willst, schau auf seiner Page vorbei. Er bietet auch individuelle Trainings an.

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Ich liebe schwarzen Humor, meine kleine Jacken-Sammlung, Red Bull, Möbel, Ausschlafen, den britischen Akzent, Hunde, Sommerregen, lachen bis mir die Tränen kommen, volle Eishockeystadien und den Moment, wenn die rote Lampe hinter dem richtigen Tor aufleuchtet. Zudem singe ich gerne laut und falsch bei Songs mit (öfter auch mit entsprechenden Tanzeinlagen) und versuche mich relativ erfolglos im Gitarre spielen. 


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