5 Tipps für ein entspanntes Biwak in den Bergen
8.11.2016
Der Mythos, dass das Übernachten im Freien immer mit Qualen verbunden ist, hält sich hartnäckig. Viele Leute haben die Vorstellung, man würde schlotternd im eiskalten Schlafsack liegen und sehnsüchtig das Ende der Nacht herbeisehnen. Aber das Schlafen im Freien in den Bergen muss keine Qual sein! Mit etwas Vorausplanung und Vorbereitung belohnt eine Nacht am Berg dich mit traumhaften Ausblicken, gutem Essen und einer guten Zeit.
1. Richtiges Material für die vorherrschenden Bedingungen
Erste Priorität sollte immer sein, dass das Material welches du mit auf den Berg nimmst, den Bedingungen entspricht, die zu erwarten sind. Dafür ist es wichtig, sich vor der Tour über die Verhältnisse zu informieren. Wo bist du unterwegs? Mit was für Temperaturen ist zu rechnen? Wie wird das Wetter sein?
Indem du dein Gepäck entsprechend anpasst, kannst du je nach Situation Gewicht sparen und bist bestens vorbereitet. Je wärmer und besser das Wetter, desto leichter wird dein Rucksack. Während du im Winter eine gut isolierte Schlafmatte und einen dicken Winterschlafsack brauchst, reicht dir in den Sommermonaten ein leichter, dünner Sommerschlafsack sowie eine leichte Isomatte. Wenn du Regen erwartest, muss das Zelt mit ins Gepäck, bei klarer Nacht schläfst du einfach im Freien unter den Sternen.
2. Durch geschickte Gepäcksteilung Redundanz vermeiden
Wandern, Trekking und Bergsteigen haben eines gemeinsam: ein zu schwerer Rucksack wird auf Dauer mühsam und schlägt auf die Laune. Je leichter der Rucksack, desto schöner wird auch das Bergerlebnis. Es macht also Sinn, sich untereinander abzusprechen sonst hat man am Ende alles doppelt und dreifach dabei.
Überlege dir also welche Gegenstände man nur einmal braucht, du wirst überrascht sein, wie viel Gewicht sich auf diese Weise einsparen lässt. Fotoapparat, Erste-Hilfe-Set, Zahnpastatuben, Sonnencreme – hier reicht ein Exemplar auch für mehrere Personen.
Profi-Tip: das Gewicht gleichmässig auf alle Rucksäcke verteilen.
3. Gutes Essen
In der Natur zu übernachten muss nicht heissen, auf gutes Essen zu verzichten. Ohne Zweifel sind Fertiggerichte ultraleicht im Rucksack und schnell zubereitet. Der Geschmack von Trockennahrung lässt aber leider oft zu wünschen übrig. Mit einfachen Mitteln kann man Trekkingmahlzeiten etwas verfeinern und schmackhafter machen. Frisches Gemüse (z.B. Karotten oder Peperoni) verleiht dem Essen eine bessere Konsistenz, etwas Käse erweitert den Geschmack. Auch die klassischen Haferflocken lassen sich mit zusätzlichen Nüssen, Trockenfrüchten und Zimt enorm aufwerten.
4. Kleine Überraschung für deine Weggefährten
Die Berge können unberechenbar sein. Damit die Laune nicht leidet wenn ein Sturm ausgesessen werden muss, bietet sich ein Brettspiel oder Jasskarten an, um die Zeit zu überbrücken und für gute Laune zu sorgen. Eine Tafel Schokolade oder eine andere Süssigkeit kann einen enormen Motivationsschub bringen, wenn der Weg zu lange für die müden Sohlen der Wanderbegleitung wird.
5. Einen Luxusgegenstand darf man sich gönnen
Nachdem du dein Gepäck auf das Wesentliche reduziert und den Bedingungen angepasst hast, darfst du dir auch etwas Luxus gönnen. Pack etwas ein, das du nicht unbedingt zum Überleben brauchst, was dir aber Freude bereitet und dich motiviert. Die Möglichkeiten sind grenzenlos und jedem Menschen bereiten andere Sachen Freude. Manche freuen sich über den Gipfelschnaps im Flachmann, andere schätzen einen E-Book-Reader oder ein einfaches Campingkissen. Bei mir ist es eine Kaffeemühle mit der ich mir meinen Morgenkaffee mit frisch gemahlenen Bohnen zubereite.
Finde den einen Gegenstand, auf den du dich am Ende einer langen Tour freuen kannst und er wird dir gleichzeitig Motivation und Belohnung sein.
Schon als Kind verbrachte ich jeden freien Tag in der Natur und streifte durch die Wälder. Mittlerweile bin ich zwar erwachsen, die Liebe zur Natur ist aber geblieben. Auf meinem Blog OUTCOZO schreibe ich über alles was mit Outdoor zu tun hat und möchte die Leser an meinen Abenteuern teilhaben lassen. Von Gletschertouren über Freeride-Abfahrten, von Biwaks am Berg bis Materialtests ist alles dabei. Hauptsache «Outside the couch zone». <br><br>
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